Grundsätze unserer Arbeit

Unser pädagogischer Ansatz – ein offenes pädagogisches Konzept 

(Auf der Seite Informationen für Eltern finden Sie unsere Konzeption und unser Medienkonzept zum Herunterladen.)

Wir haben uns für das offene Konzept entschieden, weil es den Entwicklungsphasen unserer Kinder gerecht wird (siehe Punkt 6.1). Sie finden Raum für das Ausleben von Bedürfnissen wie zum Beispiel Eigenständigkeit und selbstverantwortliches Handeln. Wir sehen die offene Arbeit als Ausgleich zum Schulalltag.

Im Freizeitbereich bedeutet offene Arbeit in unserem Haus:

  • freie Wahl der Räume
  • freie Wahl der Spielpartner
  • freie Wahl der Bezugspersonen
  • freie Wahl der Angebote und AGs

Im Bereich der Hausaufgabenbetreuung bedeutet offene Arbeit:

  • freie Wahl des Sitzplatzes
  • freie Wahl des Nachbarn
  • Wechsel der Betreuungspersonen im 14tägigen Turnus

Unser pädagogischer Ansatz bezieht sich auf die Ausführungen über das Bild vom Kind. Dazu wird im BEP gesagt: „Der Bezugspunkt erzieherischen Denkens und Handelns ist daher das Kind als vollwertige Persönlichkeit, das zu seiner Entfaltung auf vielfältige Anregung von Seiten der Erwachsenen angewiesen ist.“ (vgl. BEP, S 21).

Rolle und Bedeutung der pädagogischen Betreuungspersonen

Wir sehen uns in einer begleitenden und unterstützenden Rolle. Die Kinder werden durch ein respektvolles, empathisches Verhalten der Erwachsenen in ihrer Persönlichkeit gestärkt. Die PädagogInnen schaffen Lernanregungen und setzen Impulse, die für die Alltags- und Lebensweltbewältigung von großer Bedeutung sind. Sie haben die Rolle der Beobachtenden.

Beobachtungen dienen als Grundlage für:

  • Elterngespräche
  • entsprechende Angebote und Impulse zur Stärkung der Persönlichkeit
  • Kooperationsgespräche zwischen Schule und Elternhaus (Vermittler und Interessensvertreter)
  • entsprechende Unterstützung der Kinder im sozialen Kontext

Offene Angebote und AGs

Wir bieten offene Angebote und AGs situationsorientiert, nach Wünschen und Bedürfnissen der Kinder, an. Zudem soll das in der Schule erworbene Wissen der Kinder in Abhängigkeit von Räumlichkeiten und Jahreszeiten dadurch vertieft werden. Angebote und AGs stehen allen interessierten Kindern offen, sind aber je nach Inhalt auf eine bestimmte Teilnehmerzahl begrenzt. Die Dauer des Angebotes beschränkt sich in der Regel auf einen Tag und die Zeit zwischen 15:00-16:00 Uhr. Es wird bei Interesse der Kinder an den darauf folgenden Tagen weitergeführt.

AGs werden über einen längeren und festgelegten Zeitraum in einer festen Gruppe zu einem bestimmten Thema angeboten.

Projektarbeit

Projekte sind prozessorientiert, das bedeutet, es gibt eine Zielorientierung, die im Prozess Geschehen verändert werden kann. Sie werden in der Regel mit einem Abschluss gekrönt, zum Beispiel unser Theaterprojekt. Es schloss mit einer Theateraufführung zum 50jährigen Jubiläum der Kirchengemeinde St. Johannes ab.

Hausaufgabenzeit und Konzept "Medienkompetenz in der frühen Kindheit"

Eine Herausforderung für alle Beteiligten? Ausführliches siehe Konzeptionen auch als Download.

Freispiel - freie Spielzeit

Das Freispiel bedeutet Zeit zu haben für eigenverantwortliches und selbst bestimmtes Tun. Es dient der Verarbeitung von Anspannung, entstehend durch die intensive Konzentrationsarbeit in der Schule und durch erlebte Konfliktsituationen im Alltag. Die Kinder sammeln Erfahrungen durch:

  • soziale und emotionale Kontakte in der Gruppe mit Kindern unterschiedlichen Alters, Geschlechts und Herkunft sowie Erwachsenen oder mit sich allein.
  • die Rollenfindung in der Gruppe von Gleichaltrigen und Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen.
  • das Experimentieren, Entwickeln und Umsetzen eigener Ideen, das Entdecken konstruktiver Lösungsstrategien und dem damit verbundenen Lernen durch eigenes Tun.
  • die Auseinandersetzung und Wahrnehmung der eigenen Bedürfnisse.

Altersmischung Klassenstufen

Wir betreuen Kinder der ersten bis vierten Klassen im Alter von 6-11 Jahren, in den Ferien die erweiterte Altersstufe bis 12 Jahre (fünfte Klasse). Die Altersmischung der Kinder fördert die soziale Rücksichtnahme, gegenseitige Unterstützung und bietet Auseinandersetzung zwischen älteren und jüngeren Kindern. Sie sollen lernen, sich in ihren verschiedenen Bedürfnissen wahrzunehmen und zu respektieren. Dabei erfahren sie Grenzen und Möglichkeiten und können voneinander lernen (Partizipation).

Umgang mit „Fehlern“ und Rückmeldung

Der Mensch lernt aus seinen Fehlern. Der Umgang mit Fehlern und die Rückmeldung des Verhaltens hat eine Schlüsselstellung in allen Lernprozessen. Die Kinder erleben den Hort- und Schulalltag als Lernprozess, der ständig mit Fehlern und den damit verbundenen Erkenntnissen zu tun hat. Unser Ziel ist es, eine fehlerfreundliche Atmosphäre zu schaffen. Die Kinder sollen in einer vertrauensvollen, toleranten und fehlerakzeptierenden Umgebung Erfahrungen sammeln dürfen. Der Umgang soll frei sein von beschämendem Verhalten untereinander.

Wir setzen zum Beispiel Lernmaterial von Maria Montessori ein. Das Material ermöglicht es den Kindern, Fehler eigenständig zu reflektieren. Durch Aktives Zuhören wird dem Gegenüber gespiegelt „ich höre zu“. Die PädagogInnen haben eine starke Vorbildfunktion. Auch sie müssen ihre Schwächen und Fehler reflektieren können, damit sie in der Lage sind, die Schwächen der Kinder zu schwächen und die Stärken zu stärken. Ihnen wird Hilfestellung im angemessenen Umfang angeboten. Sie sollen lernen, lösungsorientiert zu arbeiten und persönliches Fehlverhalten gegenüber anderen einzugestehen.

Mit Hilfe der Alltagsbeobachtungen werden die Kinder in ihren Entwicklungsprozessen unterstützt und begleitet.

Konfliktbearbeitung und Rückmeldung( Feedback)

Mit Konflikten konstruktiv umgehen zu lernen ist eine wichtige soziale Kompetenz.

Dazu ein wichtiges Sprichwort:

„Die Freiheit des Einzelnen hört da auf,
wo die Grenzen des Anderen anfangen.“

Ein gut geplanter, ruhiger, störungsfreier Zeitrahmen, in dem jeder zu Wort kommt, in dem Kompromissbereitschaft herrscht und Lösungsvorschläge entwickelt werden können, fördert empathisches Verhalten. Es werden den Kindern, falls notwendig, Konsequenzen und die daraus entstehenden Folgen aufgezeigt. Wir legen großen Wert auf Ich-Botschaften.